In ein Gebäude gehören Fenster. Diese sind nicht nur behördlich vorgeschrieben und können gefördert werden, sondern tragen maßgeblich zum Flair eines Hauses bei. Wer allerdings ein Haus errichtet oder ein Gebäude saniert, erfährt schnell, dass es eigentlich nicht das Fenster gibt. Sicherlich, sie alle haben einen Rahmen und Glasscheiben, damit sind die Gemeinsamkeiten aber fast schon aufgezählt. Dieser Artikel befasst sich mit den unterschiedlichen Arten von Fenstern und geht auf die Vorzüge und Nachteile einiger Typen ein. Nicht zuletzt greift der Artikel auch die Sicherheit und die Dämmung der einzelnen Fenstertypen auf.
Es gibt viele Arten von Fenstern – diese erfüllen auch in Bezug auf die Dämmung eine wichtige Funktion.
Holzfenster
Fenster mit einem Rahmen und einem Flügel aus Holz sind die umweltfreundlichsten Fenster und gehören in das klassische Segment. Ihnen wird ein sehr natürliches Flair zugesprochen, zudem sehen Holzfenster, sofern sie gepflegt werden, überaus attraktiv aus. Doch noch weitere Vorteile treffen auf Holzfenster zu:
- Umweltfreundliche Herstellung (wenig Energiebedarf)
- Können vollständig recycelt werden
- Sind natürlich dämmend
- Lassen sich umgestalten
- Erlauben ungewöhnliche Formate und Formen
- Hohe Stabilität im Brandfall
Allerdings haben Holzfenster auch Nachteil. Diese beziehen sich mitunter auf den Pflegeaufwand. Damit nämlich der Rahmen über Jahre hinweg intakt bleibt, ist ein regelmäßiger Anstrich notwendig. Ansonsten wird das Holz von der Nässe, Kälte oder auch dem Sonnenlicht angegriffen und kann seine Form verlieren. In der Folge werden Holzfenster leicht undicht. Zudem sind Holzfenster relativ schwer und in der Anschaffung teurer.
Kunststofffenster
Dieser Fenstertyp ist besonders weit verbreitet und daher eine sehr kostengünstige Variante. Bei Kunststofffenstern wird sowohl der Fensterrahmen als auch der Fensterflügel aus Kunststoff gefertigt. Das Material ist in sich sehr stabil und verbiegt sich nicht. Wie gut die Dämmeigenschaften des Fensters sind, hängt von der Wahl des Rahmens, dessen Fertigung und natürlich von den gewählten Scheiben ab. Eine natürliche Dämmwirkung besitzen Kunststofffenster einzig durch in den Rahmen eingearbeitete Hohlräume und verwendete Dämmschäume, dafür zeichnen sie sich aber durch ihren sehr geringen Pflegeaufwand aus. Zusätzlich gelten diese Fenster als sehr einbruchssicher. In der Regel wird der Rahmen mit Metall verstärkt, sodass sich die Fenster weder verbiegen, noch sonderlich gut aufgebrochen werden können. Weitere Vorteile:
- Sehr gute Isolierung durch Mehrkammersysteme und Dämmmaterialien
- Formstabil
- Kein Verziehen durch unterschiedliche Temperaturen
- Leicht zu reinigen und zu erhalten
- Keine Korrosion
Problematisch ist, dass der Kunststoff mit der Zeit vergilbt und nun nicht mehr attraktiv aussieht. Zwar können die farblichen Abweichungen mit Spezialreinigern relativ entfernt werden, trotzdem bleiben zumeist Spuren zurück. In älteren Gebäuden, in denen die Wände an sich nicht hervorragend gedämmt sind, können sich bei Kunststofffenstern Wärmebrücken bilden, die zur Schimmelbildung führen. Diese Problematik besteht aber bei allen Fenstertypen mit sehr guten Isoliereigenschaften. Gerade in älteren Gebäuden muss daher auf ein korrektes Lüftungsverhalten geachtet werden.
Holz-Alu- und Kunststoff-Alu-Fenster
Diese beiden Fenstertypen sind noch relativ neu auf dem Markt, erweisen sich aber trotz des hohen Preises als sehr beliebt. Grundsätzlich vereinen sowohl Holz-Aluminiumfenster als auch Kunststoff-Aluminiumfenster die Vorzüge der jeweiligen Fensterarten. Insbesondere die Anschaffung von Holz-Aluminiumfenstern ist bedenkenswert.
Dieser Fenstertyp besteht aus einem Fensterrahmen, der vollständig aus Holz gefertigt ist. Wer das Fenster aus dem Inneren des Hauses aus betrachtet, blickt auf typische Holzfenster und kann das Wohlfühlambiente direkt spüren. Da Holzfenster jedoch sehr pflegeaufwendig sind und das Holz unter der Witterung leidet, gehen die Hersteller wie Neuffer bei diesem Fenster einen Schritt weiter, vor allem wenn die Fenster als Zeichen von Prestige oder Repräsentanz benutzt werden. Auf der Außenseite des Fensters wird ein Aluminiumprofil auf den Fensterrahmen und den Fensterflügel aufgesetzt. Es besitzt einen geringen Abstand zum Holz, sodass dieses „atmen“ kann. Das Aluminium schützt das Holz vor der Witterung und sorgt dafür, dass Holz-Aluminiumfenster sehr robust und haltbar sind. Zudem lässt sich die Farbe des Aluminiums frei wählen, wodurch sich das Fenster auf die Fassade abstimmen lässt. Beim Kunststoff-Aluminiumfenster wird das Aluminium mit Kunststoff beschichtet, wodurch sich die Optik nachhaltig ändert.
Der Rahmen ist nur das halbe Fenster
Bei der Wahl der Fenster darf nicht allein die Optik im Vordergrund stehen. Gerade bei Neubauten und im Rahmen der Renovierung schreibt der Gesetzgeber heute Dämmwerte vor, die ein Fenster erreichen muss. Wer beispielsweise die Förderungen der KfW in Anspruch nehmen will oder ein Niedrigenergiehaus baut, muss bei den Fenstern gesondert auf die Werte achten. Ist der Rahmen gut gedämmt, wird aber aus Kostengründen auf eine Dreifachverglasung verzichtet oder ein zu dünnes Fensterglas gewählt, entsprechen die Fenster nicht mehr der Norm. Viele Fensterhersteller bieten die einzelnen Fenstertypen mit unterschiedlich dicken Verglasungen an. Bei besonders isolierten und gedämmten Fenstern ist die dreifache Verglasung längst gängig, oftmals werden die Fenster nicht einmal in einer anderen Variante angeboten.
Wichtig ist zudem, dass auf eine ausreichende Sicherheit geachtet wird. Die meisten Fenster entsprechen heute schon den üblichen Vorschriften, beispielsweise einem verstärkten Rahmen. Doch gerade in Erdgeschossen sollten Eigentümer auf einbruchssichere Fenster achten. Kunststofffenster können mühelos mit speziellen Beschlägen versehen werden, die Einbrecher daran hindern, das Fenster rasch aufzubrechen. In der Regel gilt hier die Maßgabe, dass das Fenster Einbruchsversuchen für einen bestimmten Zeitraum standhalten soll. Die wenigsten Einbrecher versuchen über mehrere Minuten, ein Fenster aufzubrechen. Hält der Rahmen dem Aufstemmen für dreißig Sekunden oder länger stand, ist das Fenster bereits relativ einbruchssicher.
Fazit - die Wahl der Fenster ist nicht leicht
Abgesehen von den optischen Vorlieben ist es für Hauseigentümer nicht einfach, die passenden Fenster auszuwählen. Jedes Modell, jede Variante besitzt eigene Vorteile sowie Nachteile. Wer auf lange Sicht möglichst haltbare Fenster wünscht, aber auch einen natürlichen Baustoff sucht, ist sicherlich mit Holz-Aluminiumfenstern sehr gut beraten. Diese sind in der Anschaffung aber teurer, als gewöhnliche Kunststofffenster. Holzfenstern ist die Natürlichkeit zu eigen, zudem schaffen sie eine sehr angenehme Atmosphäre und ein gutes Raumklima. Der Rahmen muss auf der Außenseite jedoch regelmäßig gepflegt und gestrichen werden, damit das Holz nicht von der UV-Strahlung und der Witterung angegriffen wird. Nicht zuletzt gilt es zu überlegen, welche Scheiben in die Fenster eingebaut werden sollen. Zudem muss die Wahl des Fensters mit der Dämmung des Hauses übereinstimmen, damit keine Wärmebrücken entstehen.
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