Staenderwand tragend oder nicht?

Frage: Hintergrund: In unserem Holzständerhaus sollte eine Wand zwischen zwei Räumen weichen. Da wir das 1974 gebaute Haus erst vor zwei Jahren gekauft haben, haben wir schon aus Interesse über die Bauweise bei der damaligen Baufirma erfragt, ob die Wände tragend seien. Dieser verneinte und sagte alle Innenwände wären frei versetzbar. Auch eine bekannte Architektin bestätigte diese Bauweise.
Jetzt haben wir die Gipskartonplatten entfernt und die ersten vertikalen Ständer entfernt. Rechts und links bleiben zwei dicke Ständer stehen, auf denen eine Querstrebe liegt. Jetzt ist beim entfernen des letzten Ständers das Sägeblatt stecken geblieben, weshalb ich annehme, dass sich der Sturz (falls es ein Sturz ist)gesenkt hat.
Frage: Kann es sein, dass sich der Querbalken gesenkt hat, weil die Spannung fehlt oder aber ist diese Wand doch tragend gewesen.
Wenn sie tragen war (ist) reichen dann die beiden dicken Streben rechts und links. Denn im Geschoss darüber ist nichts belastendes?
Vielen Dank für den erlösenden Tipp!

 

Antwort: Aus der Ferne kann ich Ihnen da natürlich nichts absolut sicheres sagen. Ich denke aber, dass Sie der Auskunft der Kollegin und der Firma vertrauen können.

 

Wenn neben der Wand zwei Stützen stehen, auf denen ein Unterzug liegt, dann ist die Wand darunter im Normalfall nicht tragend.

 

Die Ständer dieser Wand werden dann aber trotzdem stramm sitzend eingebaut. Werden diese dann entfernt wird sich der Unterzug etwas senken, was er ohne Ständer schon früher getan hätte. Dies ist aber kein Problem, solange die Grenzwerte nicht überschritten werden. Davon würde ich nicht ausgehen.

 

Ein Holzträger wird immer etwas durchhängen, schon allein durch sein Eigengewicht. Daher blieb Ihr Sägeblatt beim Ausbau des Ständers stecken. Dieser hat insofern etwas getragen, dass er den Unterzug gestützt hat, was aber statisch nicht notwendig ist.

28. Feb 2009   | Email | Nach oben
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