Frage: Vielen Dank für diesen sehr hilfreichen Artikel über Holzfassaden!
Ich hätte da auch noch zwei Fragen:
1.) Wie kann der Übergang von einer waagrechten Bretterschalung (Obergeschoß) und einer herkömmlichen Vollwärmeschutzfassade (Erdgeschoss) aussehen? Kann man davon ausgehen, dass die Dämmstärke für die Holzfassade der der herkömmlichen entspricht, in meinem Fall 16cm (bez. Förderung, das Bauvorhaben wurde komplett mit 16cm Vollwärmeschutz eingereicht)
2.) Wie schaut der Anschluss zu den Fenstern aus?
Ich setze die Fenster bündig mit der Außenkante der Außenmauer, der Rollkasten soll sichtbar bleiben!!
Ich war ganz begeistert von Ihren anschaulichen und toll verständlichen Skizzen, vielleicht gibt es zu meinen Fragen auch so tolle Skizzen!!
Antwort: Ob Ihre neue Dämmung vom Dämmwert her einer gleich starken anderen Dämmung entspricht, hängt davon ab, ob die Dämmstoffe der gleichen Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) angehören.
In diese WLGs werden Dämmstoffe eingeteilt, z.B. in WLG 040, 035 oder 030. Ein Dämmstoff der WLG 035 hat nun beispielsweise eine Wärmeleitfähigkeit von 0,035W/mK. Eine höhere Wärmeleitfähigkeit bedeutet im Umkehrschluss eine schlechtere Dämmung. Daher gilt bei der WLG: je kleiner der Wert, desto besser.
Bei zwei Dämmstoffen der gleichen WLG können Sie bei gleicher Stärke der Dämmung vom gleichen Dämmwert ausgehen.
Wenn Sie nun also oben und unten die gleiche Dämmstärke haben, so dürfte der Übergang ja kein Problem darstellen. Schließen Sie die obere Dämmung dicht und fugenlos an die untere an. Dann können Sie die Holzfassade anbringen. Lassen Sie sie mitsamt der Fassadenbahn 10-15cm über den Stoß hinausschauen, damit dieser abgedeckt ist. Mit der Unterkonstruktion müssen Sie dabei allenfalls die Putzstärke ausgleichen. Ich denke, dafür benötigen Sie keine Skizze.
Was den Anschluss an die Fenster angeht, so müssen Sie die Anschlussfuge dämmen. Sowohl an Leibung, Sturz als auch Brüstung sollten Sie Dämmung anbringen, die diese Fuge um min. 30mm abdeckt. In der Ebene dieser Dämmung bringen Sie die Unterkonstruktion für die Leibungsbretter an, oder Sie befestigen diese mit Distanzschrauben. Die Fassadenbahn ziehen Sie über die Dämmung und verkleben sie umlaufend mit dem Fensterprofil.
Beim Einbau des Vorsatzrolladens wiederum gibt es verschiedene Varianten. Sie können ihn in der Fensternische auf dem Fensterrahmen befestigen, in eine Sturznische einbauen, vor der Fassade oder innerhalb der Fassadenverkleidung montieren. Die Anschlussdetails der verschiedenen Varianten sind in der Technischen Richtlinie Vorsatzrolladen geregelt.
Wenn Sie sich für eine dieser Varianten entschieden haben, werden Sie die Anschlussdetails in der Einbauanleitung des entsprechenden Rolladens finden. Ich denke aber, Sie sollten den Einbau einer Fachfirma überlassen.
Bitte entschuldigen Sie, dass ich hier nicht alle Varianten aufzeichnen will. Ich denke aber, Ihr Rolladenbauer sollte Sie sowohl bei der Entscheidung für das richtige Produkt als auch bei der Ausführung der Anschlussdetails kompetent beraten können.
Frage: Wir möchten die oberen zwei Etagen unseres Neubaus mit einer
hinterlüfteten Lärchenverschalung (140mm Dämmung Mineralwolle auf 17,5er Kalksandstein) verkleiden. Das Sockelgeschoss (auch 140mm Wärmedämmung auf 24er Kalksandstein) soll verputzt werden. Wir sind uns noch unsicher, wie der Übergang von der Holz- in die Putzverkeidung am sinnvollsten zu gestalten ist, um ein Eindringen von Feuchtigkeit in die Wärmedämmung des Sockelgeschosses zu verhindern. Können Sie uns eine Variante empfehlen? Vielen Dank!
Antwort: Für Sie gilt das gleiche, wie oben beschrieben. Da Ihre Dämmung oben und unten gleich stark ist, liegt Ihre Holzfassade ja vor dem Putz. Sie können also ebenfalls die Schalung mitsamt Unterkonstruktion und Fassadenbahn ein Stück über den Stoß hinauslaufen lassen und ihn somit abdecken.