Die Entscheidung ist getroffen: Der Traum vom eigenen Haus soll mit einem Neubau erfüllt werden. In diesem Moment beginnt die Planung, denn bei einem Hausbau gibt es zahlreiche Themen, die durchdacht, abgesprochen und umgesetzt werden müssen. Eine ganz besonders wichtige Rolle spielt dabei die Grundrissplanung.
Der Grundriss entscheidet letztendlich, wie das neue Haus von Innen aussehen wird, da er die Anzahl und den Zuschnitt der Räume vorgibt sowie deren Anordnung und Größe. Mit seiner Planung sollte daher bereits ganz am Anfang begonnen werden. Schließlich muss das neue Haus in den nächsten Jahrzehnten und über verschiedene Lebensphasen hinweg zu seinem Bauherrn/seiner Bauherrin und der Familie passen.
Mit den nachfolgenden Tipps möchten wir Sie bei der Planung für Ihren perfekten Grundriss unterstützen:
Tipp 1 – Nehmen Sie sich ausreichend Zeit zur Planung
Die Aufteilung im neuen Hause sollte nicht nur schön, sondern auch alltagstauglich sein. So macht es wenig Sinn, das Badezimmer beispielsweise im Erdgeschoss zu planen, wenn das Schlafzimmer im ersten Stock liegt.
Beachten Sie bei Ihrer Planung folgende Punkte:
· Wie groß soll das Haus werden (ein- oder mehrstöckig, maximale Quadratmeter)
· Wie viele Räume werden benötigt (Kinderzimmer, Gästezimmer, Büro- und/oder Hobbyräume etc.)
· Soll es ein oder mehrere Bäder geben?
· Planen Sie ein Gäste-WC?
· Benötigen Sie einen Hauswirtschaftsraum?
Tipp 2 – Lassen Sie sich von anderen Grundrissen inspirieren
Holen Sie sich für Ihren Grundriss Ideen, in dem Sie beispielsweise Kataloge von Bauträgern durchschauen. Hier werden in der Regel verschiedene Haustypen und unterschiedliche Grundrisse vorgestellt. Außerdem gibt es im Internet zahlreiche Bau- und Hausblogs, die entsprechende Anregungen geben können.
Tipp 3 – Planen Sie Ihre Verkehrsflächen sinnvoll
Weitläufige Flure und viele Gänge kosten Geld und können nicht als Wohnraum genutzt werden. Planen Sie daher diese sogenannten Verkehrsflächen ganz bewusst. So ist es durchaus sinnvoll, einen geräumigen Eingangsbereich zu haben, in dem Garderobenschränke und weitere Stauflächen Platz finden. Der Flur muss sich jedoch nicht durch das ganze Haus ziehen. Eine geschickte Grundrissplanung – beispielsweise mit einem offenen Wohnkonzept – kann dafür sorgen, auch aus einer geringen Grundfläche die größtmögliche Wohnfläche herauszuholen.
Tipp 4 – Achten Sie auf eine passende Zuordnung
Damit das Alltagsleben im neuen Haus gut funktioniert, achten Sie unbedingt darauf, dass die Zuordnung aller Räume sinnvoll geplant wird. Es ist umständlich und anstrengend, wenn Sie Ihren gesamten Wocheneinkauf erst durch den Wohn- und Essbereich schleppen müssen, um in die Küche zu gelangen. Genauso unpraktisch ist es, die Waschmaschine in der hintersten Ecke des Kellers zu positionieren und dabei nicht daran zu denken, dass Sie einen Raum zum Wäschetrocknen benötigen. Hier ist sicherlich ein Hauswirtschaftsraum mit ausreichend Stauraum und Platz für Waschmaschine, Trockner und andere Haushaltsgeräte sinnvoll.
Tipp 5 – Vergessen Sie die Blickachsen nicht
Insbesondere wenn Sie Ihr Traumhaus mit kleinen Kindern beziehen, ist eine durchdachte Grundrissplanung wichtig. Wer sich da für mehrere kleine Zimmer und eine abgetrennte Küche entscheidet, wird damit vermutlich nicht glücklich. Denn so fehlt jede Möglichkeit, während der Hausarbeit schnell mal einen Blick auf die Kinder zu werfen. Hier mangelt es an den sogenannten Blickachsen. Diese können jedoch mit Leichtigkeit geschaffen werden, wenn Sie sich zum Beispiel für eine Wohnküche oder einen offenen Wohn- und Essbereich entscheiden. So entsteht ein gemeinsamer Bereich, der von verschiedenen Seiten einsehbar ist. Wenn Sie dann auch noch den passenden Ausgang in den Garten planen, verlieren Sie Ihre Kinder auch dort nicht aus den Augen.
Tipp 6 – Planen Sie ein Gäste-WC und ein praktisches Badezimmer
Sie können an vielen Positionen sparen – beispielsweise bei den Verkehrsflächen. Verzichten Sie aber nicht auf ein Gäste-WC. Es kann nämlich ziemlich lästig sein, wenn Ihrem Besuch nur das private Badezimmer zur Verfügung steht. Dennoch ist es möglich, auch hier Kosten einzusparen: Platzieren Sie diesen Raum so, dass er genau unter dem Badezimmer im Obergeschoss liegt (oder neben dem Badezimmer). So können alle Wasser- und Abwasserrohre mit kurzen Wegen verlegt werden.
Fast noch wichtiger ist nicht nur ein schönes, sondern auch ein praktisches Badezimmer mit ausreichend Ablageflächen und Stauräumen. Inzwischen bieten viele Sanitär-Fachbetriebe schöne und praktische Lösungen – auch für kleine Bäder. Der passende Planungsvorschlag wird oft sogar gleich mitgeliefert.
Tipp 7 – Denken Sie an die Stellwände
Der schönste Grundriss nutzt in Ihnen nichts, wenn Sie Schränke und Regale nicht in Ihrem neuen Haus unterbringen können, weil die passenden Stellwände fehlen. Eine der häufigsten Ursachen dafür sind Türen, die zu nah an die gewünschte Stellwand heran reichen. Achten Sie bei der Grundrissplanung darauf, dass hinter der geöffneten Tür noch mindestens 70 Zentimeter frei bleiben, dann passt auch noch ein Schrank dorthin. Überlegen Sie auch, ob das Einziehen einer Zwischenwand mit Versatz für Sie in Frage kommt. So erhalten Sie Nischen, in denen Sie einen Schrank, ein Regal oder eine maßgeschneiderte Einbaulösung platzieren können.
Dachschrägen mit großen Fenstern im Dachgeschoss schaffen ein ganz besonderes Ambiente. Oft werden bei der Planung jedoch ausreichend hohe Stellwände vergessen. Hinterher passen dann keine handelsüblichen Schränke mehr in diesen Raum und es müssen teure Spezialanfertigungen eingepasst werden.
Zu guter Letzt: Wenn Sie Ihren Grundriss zeichnen, denken Sie daran, dass der Teufel oftmals im Detail steckt: Dazu gehört die Planung einer ausreichenden Anzahl von Steckdosen und Anschlüssen für jeden Raum genauso, wie die sinnvolle Platzierung des Schornsteins und der passende Anschlag der Terrassentüren.