Frage: Hallo, mein Haus ist in Holzständerbauweise erstellt, nun habe ich gesehen das ich an den Giebelseiten nur 11cm Dachüberstand habe. Von außen ist ein Acrylputz aufgetragen und es wurde seit 40 Jahren nichts mehr daran ausgebessert.
Welche Dämmstoffe gibt es die besonders dünn sind aber gut dämmen?
Eigentlich möchte ich ja eine Holzfassade anbringen, aber das scheint mir in meiner Lage nicht möglich ohne das Dach zu verlängern.
Antwort: Dämmstoffe sind in Wärmeleitklassen eingeteilt. Dabei gilt: je geringer der Wert, desto besser die Dämmung bei gleicher Stärke. 030 ist also besser als 035. Schauen Sie also bei der Auswahl der Dämmstoffe auf die Wärmeleitklasse, wenn Sie bei einer bestimmeten Dämmstärke einen möglichst guten Dämmwert erhalten möchten.
Sie hätten nun die Möglichkeit, 10cm starke Dämmplatten anzubringen und diese zu verputzen. Dazu müssen Sie nicht zwingend auf diffusionsdichte Polystyrolplatten zurückgreifen. Für diesen Zweck gibt es auch andere Möglichkeiten, wie z.B. Holzweicherfaserplatten. Beispiele finden Sie unter folgendem Link: http://www.gutex.de/planen/index.html
Die Seite dieses unter anderer Hersteller finden Sie unter Links.
Allerdings sind 10cm Dämmung natürlich nicht die Welt und Sie wollen ja eigentlich eine Holzfassade anbringen.
Es gibt aber auch keinen Grund, dieses nicht zu machen.
Bringen Sie eine diffusionsoffene Außendämmung nebst Unterkonstruktion in der gewünschten Stärke an. Die obersten 10-15cm unterhalb des Dachvorsprungs nur in einer Stärke von ca. 5cm. Die Kanthölzer der Unterkonstruktion im Bereich der vollen Dämmstärke schrägen Sie am Übergang der zwei Dämmstärken wie die Dämmung auch leicht mit Gefälle nach außen ab. Dann ziehen Sie die diffusionsoffene Fassadenbahn über diesen Versprung und verkleben sie. Anschließend schrauben Sie eine Brett oder eine Holzwerkstoffplatte vor das senkrechte Stück der schwächeren Dämmung und auf die Schräge. Dabei lassen Sie die schräge Platte soweit auskragen, dass sie die später anzubringende Holzfassade um 3-4 cm überragt.
Nun bringen Sie die Holzfassade nebst Unterkonstruktion an und lassen unter der schrägen Platte einen Abstand von min 3cm für die Hinterlüftung.
Zu guter letzt lassen Sie von einem Flaschner eine Blechverwahrung am Versprung anbringen. So liegt der hintere Falz des Blechs am senkrechten Teil unter dem Dachvorsprung, Dämmung und Holzfassade sind durch den vorderen Falz an der schrägen Seite überdeckt und somit Ihre Fassade geschützt, auch wenn sie weiter hinausschaut als der Dachvorsprung.