Frage: Hallo, erst einmal riesiges Lob für Ihre Homepage, super informativ. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, bzgl. meiner geplanten Außendämmung eine Unsicherheit im Aufbau zu klären.
Mein Haus ist ein ehemaliges Ferienhaus in Blockhausbauweise mit 12 cm Außenwand, dann Dämmung aus Glaswolle und innen mit Profilbrettern verkleidet. Die Dämmung ist ohne jegliche Dampfsperre eingebaut. Es gibt definitiv Feuchtigkeitsprobleme im Bereich zwischen Dachunterseite und Seitenwänden (an einigen Stellen bei Frost Kondenswasser außen sichtbar); ob hier eine Dichtung vorhanden ist oder diese ggfs. "nur" defekt ist, kann ich nicht feststellen.
Ich möchte die Außenwände dämmen und mit hinterlüfteter Bodendeckelschalung verkleiden. Da ich an die Innenwände zumindest mit vertretbarem Aufwand keine Dampfsperre anbringen kann, hat ein Zimmermann vorgeschlagen, den Übergang zwischen Dach und Wand an der jetzigen Außenhaut abzudichten (Kompriband und Latte); das ist zwar keine Dampfsperre, unterbindet aber den Luftdurchzug im offensichtlich kritischsten Bereich. Die Dämmung wird dann mit diffusionsoffener Bahn außen abgedeckt.
Halten Sie diesen Aufbau für sinnvoll bzw. haben Sie einen anderen Vorschlag?
Antwort: Ihr Problem liegt nicht in der Diffusion sondern in der Konvektion. Also an Fugen, durch die Luft und Feuchtigkeit nach außen gelangt. Damit Feuchtigkeit, von daher der Auftritt von Konsenswasser.
Der Vorschlag Ihres Zimmerers mit dem Kompriband ist daher durchaus sinnvoll. Dadurch wird die Konvektion unterbunden.
Wenn Sie anschließend die Wand von außen dämmen und mit einer winddicht verklebten Fassadenbahn versehen, sollte das Thema Konvektion bis nach außen erledigt sein.
Wenn Sie aber innen keine Dampfbremse anbringen können sollten Sie das Ganze gut beobachten und auch Ihr Lüftverhalten anpassen. Bisher hatten Sie eine Blockwand mit innenseitiger Dämmung und Fugen, durch die die Feuchtigkeit entweichen konnte. In Zukunft haben Sie einen gut gedämmten Wandaufbau ohne Fugen. Um Feuchteschäden zu vermeiden sollte da eigentlich eine Dampfbremse angebracht werden.
Wie gesagt, machen Sie es so wie der Zimmerer vorgeschlagen hat, aber beobachten Sie das Ganze und bringen Sie ggf. nachträglich innen noch eine Dampfbremse an. Und lüften Sie ausreichend.