Damit die Finanzierung nicht in die Hose geht

„Wer ist aber unter euch, der einen Turm bauen will, und sitzt nicht zuvor und überschlägt die Kosten, ob er's habe, hinauszuführen? auf daß nicht, wo er Grund gelegt hat und kann's nicht hinausführen, alle, die es sehen, fangen an, sein zu spotten, und sagen: Dieser Mensch hob an zu bauen, und kann's nicht hinausführen.“

Wer sich über Baufinanzierung Gedanken macht, kann schon einmal in der Zeit des Lukasevangeliums (14, Verse 28-30, nach Luther 1912) landen. Wenn Sie so weit gekommen sind, dann gehen wir davon aus, dass Sie, lieber Leser und liebe Leserin, sich Ihr Bauprojekt gut überlegt haben. Die Gespräche mit der Bank sind geführt, die besten Konditionen herausgeschlagen und der Vorgriff auf das Erbe der Großmutter als Eigenkapital erfolgreich dargestellt. Sicher haben Sie sich auch die 300 Euro staatlichen Zuschuss in Form von ‚Wohnriester‘ gesichert. Dennoch sind auch Sie nicht vor Fehlkalkulation und überbordenden Kosten geschützt – und nicht wenige Bauvorhaben scheitern auf der Zielgeraden an fehlendem Geld.

Woran liegt es? Wir zeigen einige Fallen auf, die sich leicht vermeiden lassen.

Falle 1: versteckte Kosten

Wenn Sie Baugrund kaufen, dann lauern einige Tretminen auf Sie. Damit sind nicht sprichwörtliche Sprengkörper gemeint – auch wenn es diese durchaus auch gibt. Wir sprechen von harmloseren aber gleichwohl kostspieligen Überraschungen.

Altlasten

Wenn sich unter der Oberfläche schwer abbaubare, bedenkliche oder gar giftige Stoffe befinden, dann haben Sie ein Problem am Hals. Solche Fälle kommen häufiger vor, als man denkt. Es sind nicht große rote Fässer mit einem Totenkopf darauf; es kann harmlos aussehender Bauschutt sein, der Asbest enthält. Oder eine seit Jahrzehnten stillgelegte Produktionsstätte, bei der sich Schwermetalle abgelagert haben. Wenn Sie erst nach offiziellem Kauf des Grundstücks von den Überresten erfahren, müssen diese auf Ihre Kosten entsorgt werden, und das kann eine heftige Rechnung aufwerfen.

Die gute Nachricht für Sie: mit ein wenig Rechercheaufwand können Sie die Geschichte Ihres Grundstücks nahezu lückenlos zurückverfolgen, und sich damit zumindest zu 95% vor unliebsamen Entdeckungen schützen.

Regulierung

Die typisch deutsche Freude an Bürokratie legt gerade den privaten Bauleuten große Steine in den Weg. Einen Baum fällen, der einer neuen Hofeinfahrt weichen muss? Dass muss genehmigt werden, und je nach Alter und Art des Baumes, kann diese Genehmigung auch völlig verweigert werden.

Altes Gemäuer eines früheren Gebäudes mit der Planierraupe zur Seite schieben? Dann vergewissern Sie sich vorher beim lokalen Ortsvorsteher, ob der nicht der Meinung ist, diese Mauern müssten aus welchen Gründen auch immer erhalten bleiben.

Die Regenrinne einfach in die Abwasserleitung führen? Das ist schon längst nicht mehr erlaubt. Prüfen Sie also die Bodenbeschaffenheit, ob das Erdreich in der Lage ist, auch das Regenwasser von Hausdach und Garage natürlich versickern zu lassen. Sonst winken Ihnen weitere Kosten für Zisterne oder Sickergrube.

Einen Altbau sanieren nach Lust und Laune? Da sollten Sie von Vornherein die Finger weglassen. Das Regulariendickicht hierfür ist so undurchsichtig - und von Land zu Land verschieden - dass es nahezu unmöglich ist, vorab alle Eventualitäten mit einzukalkulieren.

Explodierende Kosten bei den Dienstleistern

Dieser Punkt ist der wichtigste aus unserer Auflistung. Egal, wie gut Sie auf den Hausbau vorbereitet sind, Sie werden für den Großteil der Arbeiten und auch bei der Planung Experten brauchen, die in Ihrem Auftrag die Arbeiten ausführen – und in einigen Fällen sind solche Berater auch gesetzlich vorgeschrieben.

Obwohl es für Architekten und Bauingenieure eine Honorarverordnung gibt, besteht für Sie keine Sicherheit, dass nicht in der Rechnung Aspekte versteckt sind, die Ihnen am Ende die Hosen ausziehen. Bei den Handwerkern, die frei verhandelbare Dienstleistungen anbieten, ist die Gefahr noch ungleich höher, dass bei der Rechnung mal ein Komma verrutscht oder ein Posten mehrfach auftaucht.

Zwei Ratschläge geben wir Ihnen daher auf den Weg:

1.      Seien Sie freundlich

Es mag albern klingen, aber auch Handwerker sind Menschen. Sorgen Sie für Tee und Kaffee, je nach Tageszeit, oder für belegte Brote und Wasser. Jeder Mensch bekommt natürliche Skrupel, wenn Sie sich so verhalten, auch wenn Sie der Bauherr sind. Wenn dann irgendwo geschummelt werden muss, dann bei den anderen – aber nicht bei Ihnen.

2.      Holen Sie sich Beratung

Ein Finanzberater ist eine gute Anlaufstelle für Ihre Sicherheit. Sind sie erfahren, kennen die Berater alle Tricks und Kniffe der Branche, und können Sie von vornherein vor vielen negativen Erfahrungen bewahren, und zwar ohne, dass dabei der Gebührenzähler läuft. Nehmen Sie schon vom ersten Augenblick an einen Finanzexperten mit ins Boot, der sich in der Branche auskennt. Dabei können Sie nur gewinnen.

Einen erfahrenen Finanzberater finden Sie auf https://www.marco-mahling.de/.

 

 



Photo by Jesse Roberts on Unsplash

Quelle: https://unsplash.com/photos/561igiTyvSk

16. Oct 2019   | Email | Nach oben
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