Frage: Das Dachgeschoß unseres Hauses ist als Fachwerk gebaut. Nachdem sich im Zuge der Dämmung des Daches statische Fragen gestellt hatten, wurde eine Giebelwand komplett entfernt, d.h. sie besteht nur noch aus den Balken und einer Holzverschalung außen. Nun muss eine neue Wand aufgebaut werden. Plan: UV-beständige Fassadenbahn von innen an der Verschalung bzw. den Balken befestigen, den Zwischenraum zwischen den Balken mit 10cm Glaswolle auffüllen. weitere 12cm Glaswolle, Dampfbremse oder -sperre, OSB-Platten, Rigips. Ist das prinzipiell OK oder habe ich etwas nicht beachtet?
Antwort: Im Prinzip ist dieser Aufbau in Ordnung, mit einer nicht unerheblichen Einschränkung: wenn Sie es so machen, haben Sie keinerlei Hinterlüftung.
Die Fassadenbahn würde direkt an der Holzverschalung anliegen. Hinausdiffundierende oder auch von außen eindringende Feuchtigkeit wird nicht abtransportiert sondern schlägt sich auf der Rückseite der Bretter nieder, was zu deren Durchfeuchtung führt.
Daher wäre es besser, Sie würden auch die Holzfassade erneuern, dann mit einer Konterlattung als Hinterlüftungsebene. Dies hätte zudem den Vorteil, dass Sie die zusätzliche Dämmschicht außen anbringen könnten, was nicht zu einem Verlust an Wohnraum führen würde.
Kommentar: (siehe unten) Danke, für Ihre Auskunft. Die Holzverkleidung jetzt zu erneuern wäre ein recht großer Aufwand, da sie das darunterliegende Stockwerk auch noch mit abdeckt. Ich denke, ich gehe das Risiko ein und erneuere die Verschalung (incl. Außendämmung), wenn die Bretter wirklich durchfeuchtet sind.
Antwort: Sorry, da habe ich mich wohl etwas zu knapp und missverständlich ausgedrückt.
Durch die fehlende Hinterlüftung kann von innen anfallende Feuchtigkeit nicht ausreichend ausdiffundieren bzw. wird nicht durch einen permanenten Luftzug abtransportiert. Dies kann zur Durchfeuchtung nicht nur der Fassadenbretter, sondern auch von Fassadenbahn, Dämmung und Fachwerk führen.
Daher würde ich Ihnen schon zum Einbau einer Hinterlüftungsebene raten.