Frage: wir haben uns eine DHH gekauft, bei der wir die Westfassade sanieren lassen möchte. Die Fassade ist jetzt mit (vermutlich) asbesthaltigen Eternitplatten verschalt, darunter ist eine Dämmung aus 4cm Styropor oder Isover. Das Haus besitzt ein Kaltdach, sprich über den alten Dachstuhl (Giebelhöhe ca. 6m)wurde ein weiteres Dach aufgestockt (Giebelhöhe ca. 8m), damit mit der nachträglich angebauten DHH eine gemeinsame Dachfläche erreicht werden konnte. Zwischen den beiden Dächern hat die Fassade eine Verlattung auf der jetzt die Eternitplatten befestigt sind. Wir möchten die Eternitplatten abmontieren lassen und danach eine zeitgemäße Dämmung samt Putz aufbringen lassen. Die Frage ist, was wir in dem Bereich zwischen den beiden Dächern machen könnten, nachdem hier nur Latten sind, also kein Mauerwerk an dem Dämmplatten einen starren Hintergrund finden würden. Eine Dämmung ist hier zwar nicht unbedingt notwendig, nachdem der alte Dachstuhl halbwegs gedämmt ist aber irgendwie müssen wir diesen oberen Bereich auch "zu" bekommen. Was würden Sie empfehlen? Evtl. Holzverschalung (hat auch die Nord- und Südseite)? Vielen Dank für Ihre Hilfe im Voraus.
Antwort: Zunächst einmal sollten Sie die asbesthaltigen Eternitplatten unbedingt von einem Fachbetrieb fachgerecht entfernen und entsorgen lassen. Sie dürfen das auch gar nicht selber machen.
Zwischen den beiden Dächern wird nicht nur eine Lattung aus Dachlatten sein. Für diese wäre der Abstand von 2m zu weit. Die Unterkonstruktion dürfte aus Rahmenschenkeln, 4/6 oder 6/6, bestehen, und zwar an der ganzen Fassade und nicht nur zwischen altem und neuem Dach. Die Eternitplatten im Bereich der alten Giebelwand müssen ja auch irgendwo befestigt sein.
Im Prinzip können Sie das genauso wieder machen, nur eben mit einer entsprechend der Stärke der neuen Dämmung stärkeren Unterkonstruktion. Die Giebelwand im Bereich zwischen altem und neuem Dach zu dämmen, macht keinen Sinn. Dämmen Sie im Bereich der Giebelwand und lassen Sie die Unterkonstruktion zwischen den Dächern ohne Dämmung weiterlaufen. Ob Sie dann anschließende Putz auf Putzträgerplatten oder eine Holzfassade anbringen, ist Ihre Entscheidung. Möglich ist beides.
Im Gegensatz zu einer Dämmung der Giebelwand im kalten Bereich zwischen den Dächern würde allerdings eine zusätzliche Dämmung des alten Daches sehr wohl Sinn machen. Wenn die alte Fassade entfernt ist, würden Sie da ja herankommen und könnten das Dach von außen zusätzlich dämmen. Selbst wenn eine gewisse Dämmung schon vorhanden sein sollte, so wird diese bestimmt nicht ausreichen.
Ich würde Ihnen auf jeden Fall raten, darüber nachzudenken. So einfach kommen Sie da nicht mehr ran.