Frage: vielen Dank für die ausführlichen Informationen im Artikel Holzfassade!
Da ich im Moment auch gerade eine Holzfassade baue, interessiert mich auch noch eine Frage:
wie wichtig ist die Hinterlüftung bei einem konsequent diffusionsoffenen Aufbau? Im konkreten Fall handelt es sich um folgenden Wandaufbau von innen nach außen:
-ca. 3cm Lehmputz mit teilweise Wandheizung
-40 cm Wand aus s.g. Tuffstein (ungebrannter lehmartiger Ziegel)
-12cm Wärmedämmung aus Flachs, kreuzweise
-Kraftpapier als Winddichtung
-2cm offene waagerechte Lärchenverschalung (Überlappung der einzelnen Bretter durch 45 grad fasen)
im Obergeschoß beträgt die Wandstärke nur ca. 15cm und besteht aus Porotonmauerwerk/Fachwerk.
Meine Frage stellt sich, weil es in der Praxis schwer möglich ist, die Dämmung, die teilweise recht bauschig ist bzw. sich wölbt zu hindern mit der Verschalung Kontakt aufzunehmen.
für eine konstruktive Antwort bedanke ich mich schon jetzt mal.
Antwort: Auf eine Hinterlüftung würde ich bei einer Holzfassade nie verzichten, auch wenn man ja bei einer Verkleidung mit Rhombusleisten, wie bei Ihnen, ja auch sagen könnte, die offenen Fugen müssten doch ausreichen.
Allerdings würde ohne Hinterlüftung die Fassadenbahn, und mit ihr die Dämmung, wie Sie sagen an der Fassade anliegen. Der Anteil der Fassadenbahn, durch den die Feuchtigkeit ungehindert ausdiffundieren kann, wäre somit auf den Fugenbereich reduziert. Im Bereich der Leisten würde sich die Feuchtigkeit am Übergang zwischen Fassadenbahn und Brettern niederschlagen und mangels Hinterlüftung auch nicht wieder abtrocknen, was dann wiederum zur Durchfeuchtung von Leisten, Bahn und im Endeffekt auch Dämmung führt. Daher rate ich Ihnen auf jeden Fall zum Einbau einer Hinterlüftungsebene.
Das Ausbauschen der Dämmung können Sie weitestgehend verhindern, indem Sie den Angaben der Dämmstoffhersteller folgen. Wenn dort für die Klemmwirkung der Dämmplatte ein Zuschlag von beispielsweise 5mm angegeben ist, dann sollten Sie dem folgen und nicht nach dem Motto: viel hilft viel, selbst noch mal 5 weitere mm hinzugeben. Des weiteren sollten Sie die Fassadenbahn entsprechend straff anbringen. So sollten Sie verhindern, dass sich die Dämmung so stark wölbt, dass sie die Fassade berührt.