Hohlraum in Aussenwand

Frage: Hallo, schön das es diese Möglichkeit gibt. Wir haben nämlich ein Problem mit unserem kürzlich erworbenen Haus, EFH Baujahr 1936. Vor dem Kauf kontaktierten wir einen Architekten, der uns zum Kauf riet und den Zustand des Hauses als sehr gepflegt einschätzte. Nach diversen Umbaumaßnahmen stellten wir fest, dass die Außenwände merkwürdig aufgebaut sind. Von innen gesehen kommt eine Wand 7cm, dann sind ca. 7cm "Nichts", also ein hohler Bereich, und dann folgt eine Wand 24 cm, die von außen gedämmt und mit Eternitplatten versehen ist. Die Fugen der inneren 24er Wand sind sehr versandet und wir machen uns etwas Sorgen, ob wir diesen Zustand so belassen können. Der Putz der Innenwände ist völlig in Ordnung und kaum gerissen o.ä.. Ein uns bekannter Maurer hat einen solchen Baustil noch nie gesehen. Müssen wir diesen Hohlraum verfüllen oder können wir es so lassen?

 

Antwort: Das ist völlig in Ordnung so. Die tragende Wand ist die 24er- Wand. Die 7er-Wand ist eine Vormauerung und trägt nichts. Im Bereich zwischen Vormauerung bzw. Vorsatzschale und tragender Wand verlaufen Wasser-, Heizungs- und/oder Elektroleitungen.

 

Heutzutage werden Vorsatzschalen gemeinhin in Trockenbauweise (Gipskartonständerwände) oder Gipswandbauplatten (Gipsdielen) ausgeführt, was aber am Prinzip nichts ändert.

 

Ich wundere mich daher weniger über die Bauweise als über Ihren Bekannten, der so etwas als Maurer eigentlich wissen müsste.

 

Was die sandigen Fugen der 24er-Wand angeht, so muss man natürlich sagen, dass zu den Zeiten des Baujahrs Ihres Hauses oft nach dem Motto: „Wasser und Sand gibt auch ´ne Wand“ verfahren wurde. Zement war teuer und knapp.

 

Dennoch hat Ihr Haus schon mehr als 70 Jahre überstanden. Ich würde mir daher an Ihrer Stelle deswegen keine übertriebenen Sorgen machen.

 

Das Haus wird auch weiterhin stehenbleiben, auch wenn der Mörtel heutigen Standards nicht ganz entspricht.   

24. Mar 2008   | Email | Nach oben
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