Frage: Ich bin auf der Suche nach Information darüber, ob und wie man Kehlbalken versetzen kann, auf Ihr Angebot gestossen, Statik Fragen kostenlos zu beantworten. Eine tolle Idee, die ich allerdings ggfs. honorieren werde.
Zuerst mal eine Schilderung meines Vorhabens:
Das Haus ist ca.200 Jahre alt. Das Kehlbalkendach in relativ gutem Zustand, mit Reet gedeckt und besitzt jeweils zwei Kehlbalken 12,5 x 12 cm in 1,90 m bzw.5,00 m Höhe über der Holzdecke. ( Der obere heisst bestimmt irgendwie anders ? )
Um einen waagerechten, ebenen Fussboden auf die vorhandene Holzdecke legen zu können, würde ich gerne den unteren Kehlbalken um 65 cm nach oben " verschieben" und habe bereits mit OSB Platten im Leimholzverfahren einen Kehlbalken 21 x 20 cm geformt.
Dieser ist so dimensioniert dass auf beiden Seiten der
Sparren ca. 3 cm dick, diese umfassen und mit Dutzenden Schrauben festgehalten werden. Zusätzlich werden die Kehlbalken dort durch einen Pfosten 10 x 10 cm gestützt.
Mittig würde ich den neuen Kehlbalken ca. 8,00 m lang durch einen Pfosten 20 x 20 cm zusätzlich stützen.
Und nun zu den alles entscheidenden Fragen: Kann ich angesichts dieser Konstruktionsbeschreibung, den unteren, alten Kehlbalken entfernen, ohne dass mir danach "ein Dach über dem Kopf" fehlt ?
Sollte ich den neuen Kehlbalken unbedingt noch durch
Dübel in Form von Gewindestangen sichern ?
Oder sollte ich lieber von meinem Vorhaben ablassen und Häuserbauen aus Streichhölzern zu meinem Hobby machen ?
Die Verleimung der OSB Platten geschah vollflächig und mit hohem Druck durch Dutzende von Schraubzwingen, nachdem jede Platte rauh angeschliffen wurde. Eine grosse Traglast wird auf diese Kehlbalken nicht zukommen ( Dachboden ).
Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen.
( auch wenn diese bedeutet dass ich den Vorrat an Streichölzern unseres Kaufmanns aufkaufen muss )
Antwort: Also Ihr Kaufmann und die Streichholzindustrie sollten sich nicht unbedingt darauf freuen, durch Sie gigantische Umsatzsteigerungen zu erfahren ;-)
Den Kehlbalken noch oben zu verschieben, sollte kein Problem sein. Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, lassen Sie einen Statiker kommen.
Ihre Idee mit dem Kehlbalken aus OSB-Platten ist sicher kreativ, ich wäre aber bei den 3cm Stärke an den Sparren ebenso skeptisch wie in Bezug auf die Haltbarkeit Ihrer Leimverbindung.
Stützen Sie doch das Dach vorübergehend ab, bauen den alten Kehlbalken aus, kürzen ihn auf das neue Maß und bauen ihn auf der gewünschten Höhe so ein, wie er weiter unten auch eingebaut war. Praktisch, konstruktiv am einfachsten und die Optik bleibt auch erhalten.