Kellerwand zusaetzlich daemmen

Frage: Wir haben einen Betonfertigkeller, den wir zur Hälfte als Wohnraum für gelegentliche Nutzungen, z.B. Gästezimmer oder künftig vielleicht als Jugendzimmer, nutzen möchten. Bei der Planung wurden deshalb bereits größere Fenster und Heizkörper eingebaut. Die Kellerhöhe ist 2,50 m.
Die Kelleraußenwände (20 cm) sind außen mit 12 cm dicken Styroporplatten wärmegedämmt. Der Fußbodenaufbau auf der Kellerplatte ist: 12 cm Styropordämmung, darauf ca. 6 cm Zementestrich und schließlich Bodenfliesen.
Um die Behaglichkeit der Räume vor allem in der kalten Jahreszeit zu erhöhen, wollen wir die Außenwände zusätzlich leicht von innen dämmen, damit sie sich schneller erwärmen und die gefühlte Temperatur nahe der Wände höher ist. Ich würde dazu 5 cm dicke Porenbetonplansteine verwenden und diese direkt auf die glatten Betonwände als Innenschale aufsetzen. Darauf soll ein Kalkputz aufgetragen werden. Weil der Porenbeton aufgenommene Raumfeuchtigkeit auch wieder abgeben kann, gehe ich bei vernünftigem Lüftungsverhalten langfristig nicht von Feuchtigkeitsproblemen und Schimmel aus, z.B. wegen einer Taupunktverlagerung nach innen. Das ist aber nur meine eigene laienhafte Vermutung. Liege ich damit überhaupt richtig und/oder würden Sie mir eher eine andere Art der Innendämmung empfehlen, z.B. mit Steinwolle/ natürlichem Dämmmaterial zwischen Ständern und Rehgipsplatten als Beplankung. Würden Sie evtl. sogar empfehlen, auf die Innendämmung ganz zu verzichten ?
Vielen Dank für Ihre Hilfe !

 

Antwort: Das mit den Porenbetonplatten und dem Putz können Sie schon so machen. Die zusätzliche Dämmwirkung wird sich zwar in Grenzen halten, die Wandoberfläche wird aber sicherlich wärmer sein als bei der Betonwand, was der Behaglichkeit zugute kommt.

 

Um den Taupunkt brauchen Sie sich hier keine Sorgen zu machen.

 

Wenn Sie eine richtige Innendämmung mit einer Gipskartonbeplankung anbringen wollen, so sollten Sie unbedingt auf eine dicht verklebte Dampfsperre wert legen.

 

Ich denke aber nicht, dass es bei Ihnen in erster Linie darum, zum Zwecke der Energieeinsparung die Wände zu dämmen. Sie sind ja schon gedämmt. Sondern es geht darum, die Behaglichkeit durch eine höhere Oberflächentemperatur der Außenwände zu erhöhen.

 

Sie können beides machen. Machen Sie einfach das, was für Sie geschickter oder leichter zu bewerkstelligen ist.

Frage: danke für Ihre Antwort, über die ich mich sehr gefreut habe. Erst einmal, weil Sie sich überhaupt die Mühe machen, auf die Fragen von Leuten wie mir einzugehen und natürlich, weil mir die Antwort weiterhilft. Ich schreibe, wenn Sie dies möchten, auch gerne einen Kommentar auf Ihrer Seite. Auf das Angebot mit dem Bauherren-Erfahrungsbericht komme ich zurück. Würde mich freuen, wenn es anderen zugute kommt. Ich selbst bin sehr erstaunt, wie schwer es häufig im Baubereich ist, eine fundierte Antwort zu bekommen. In meinem konkreten Fall dachte ich, dass es im Internet genug gute Tipps geben würde (gibt es bestimmt auch, man muss sie nur zu finden wissen), denn Kellerausbau ist doch ein Bereich, der viele Bauherren interessiert. Aber weit gefehlt. Viel Halbwissen und guter Wille.


Deshalb war ich froh, irgendwann Ihre Seite gefunden zu haben.

Übrigens würde ich gerne kurz zu Ihrer Antwort nachhaken: Sie haben Recht, dass es mir bei der Frage nach einer Innendämmung im Keller nicht auf eine zusätzliche Wärmedämmung nach außen sondern um ein behaglicheres Wohnklima ankommt. Die Betonwände strahlen doch gerade im Winter viel Kälte aus.
Deshalb soll dem Beton etwas vorgesetzt werden, dass diese Kältestrahlung abfängt und sich schneller erwärmt. Nach Erhalt Ihrer Antwort kam mir der Gedanke, ob es nicht auch ausreichen würde, lediglich Holzleisten (zB 38x58mm) an den Wänden vertikal anzubringen und mit Rehgips zu beplanken.
Auf eine Hinterfüllung mit Steinwolle - wie in meiner ersten Mail
angeführt - würde ich einfach verzichten. Der Luftraum hinter dem Gipskarton diente dann als Isolierung. Beim Anbringen der Platten an den Wänden würde ich einen Abstand von jeweils etwa 5 bis 10 cm zum Boden und zur Decke einhalten, damit die Platten von Luft hinterströmt und die Wände auch wieder abtrocknen können, falls sich mal Feuchtigkeit bilden sollte. (Ich bin mir allerdings unsicher, ob der 4 cm tiefe Luftraum tasächlich eine Luftströmung zuließe.)
Diese dritte Variante wäre vielleicht die einfachste Lösung und würde
vielleicht auch schon den Zweck erfüllen. Mauern oder Einbringen von
Steinwolle einschl. Dampfbremse könnte dann ganz entfallen. Was halten Sie von dieser Idee ?

 

Antwort: Ich hätte da doch noch was für Sie. Dass mir das beim letzten Mal nicht eingefallen ist, lag wohl daran, dass es doch schon etwas sehr früh am Morgen war.

 

Es gibt Gipskartonverbundplatten, die sich gerade für Ihren Zweck eignen. Da brauchen Sie dann weder Luftschicht noch zusätzliche Dampfsperre.

 

Schauen Sie doch mal unter folgendem Link nach.

 

http://www.knauf.de/content/de/trockenbau/platten/verbundplatte/vidiwall_ps.php

31. Jan 2009   | Email | Nach oben
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