Die zahlreichen Angebote an Lagerraum werden in Deutschland häufig genutzt. Beispielsweise bei einem längeren Auslandsaufenthalt ist die sichere Unterbringung von Möbeln, Hausrat und Co. wichtig. Auch im Zuge eines Umzuges kommt es vor, dass eine Zwischenlagerungsmöglichkeit für persönliche Gegenstände benötigt wird. Es gibt verschiedene Lageroptionen, die je nach individuellen Bedürfnissen in Frage kommen. Einige davon beschreiben wir nachstehend näher.
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Bestenfalls mistet man vor jedem Umzug erst einmal gründlich aus.
Selfstorage
Die englische Bezeichnung bedeutet auf Deutsch „selbst einlagern“. Menschen können bei einem Selfstorage-Betreiber Lagerraum mieten. In der Regel sorgen sie eigenständig für die Einlagerung und Abholung ihrer Sachen. Der Vorteil dieser Alternative ist, dass man im Laufe der Lagerzeit unkomplizierten Zugang zu seinem persönlichen Gut hat. Mieter erhalten entweder ihren persönlichen Code oder einen Schlüssel für das Schloss der Lagerbox ausgehändigt. Je nach Anbieter gibt es zeitliche Einschränkungen im Bereich der Zugänglichkeit.
In der Regel handelt es sich um nicht einsehbare, abgetrennte Lagerabteile, die ausschließlich vom jeweiligen Nutzer betreten werden können. Die Mindestmietdauer beträgt oftmals eine Woche, nach oben hin ist keine Grenze gesetzt. Die Buchung erfolgt entweder vor Ort, telefonisch oder über das Internet. Eine Anzahlung ist gang und gäbe, manche Anbieter fordern auch im Voraus den Gesamtbetrag für die vereinbarte Nutzungszeit. Darüber hinaus ist meist eine Kopie des Personalausweises oder Reisepasses vorzulegen.
Privatpersonen stehen nicht selten vor dem Problem, dass sie bereits ihr Mietobjekt gekündigt haben, die neue Wohnstätte aber noch nicht bezugsfertig ist. Insbesondere bei der Errichtung eines Eigenheimes kommt es manchmal zu überraschenden Verzögerungen, sodass der Umzug nicht zum geplanten Zeitpunkt stattfinden kann. Während sie selbst häufig bei Freunden oder Verwandten unterschlüpfen können, müssen sie für sperrigen Hausrat eine adäquate Lösung finden. Selbststorage geht mit einigen Vorteilen einher, darunter:
· Flexibilität in Bezug auf die Lagerraumgröße
· angenehme Privatsphäre
· Abholservice
· Variabilität bei den Vertragslaufzeiten mit zwei- bis vierwöchiger Kündigungsfrist
Nachteilig sind zum einen die verhältnismäßig hohen Lagerkosten. Zum anderen befindet sich ein Selfstorage nicht immer in der näheren Umgebung. Darüber hinaus ermöglichen manche Anbieter den Zugang während der Lagerzeit nur mit vorheriger Anmeldung.
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Selfstorage steht für Flexibilität und hohe Sicherheit für das Umzugsgut.
Lagerboxen
Handelt es sich um kleineres Umzugsgut in überschaubarer Menge, stellen Lagerboxen eine gute Lösung dar. Sie werden von Unternehmen zur Verfügung gestellt, der Kunde bepackt diese selbstständig zu Hause. Im Anschluss holt der Anbieter die gefüllte Box ab und verwahrt sie in einem zentralen Lager auf. Der Anliefer- und Abholservice ist ein Pluspunkt dieser Variante, allerdings lassen ihn sich die Lagerunternehmen gut bezahlen. Zu den Nachteilen zählt, dass sie in den meisten Fällen ausschließlich für kleinformatige Gegenstände geeignet sind. Weiterhin ist für die Rücksendung der Lagerboxen die Vereinbarung eines Termins im Voraus erforderlich.
Umzugsunternehmen
Viele Umzugsbetriebe bieten die Einlagerung von Möbeln, Hausrat etc. in firmeneigenen Lagerstätten an. Grundvoraussetzung ist in der Regel, dass Kunden gleichfalls den Umzug von dem Unternehmen durchführen lassen. Meist sind zudem nur begrenzte Lagerkapazitäten verfügbar. Vorteilhaft ist, dass das Gut abgeholt wird und fast überall in Deutschland lokal ansässige Unternehmen diese Alternative offerieren. Nachteile sind:
· kostenintensiv
· Zugang während der Lagerdauer ist entweder gar nicht oder nur nach vorheriger Terminierung möglich
Private Lagerräume
Vor allem für Menschen mit kleinem Budget ist die Einlagerung von Umzugsgut bei einem privaten Anbieter von Interesse. Sie zieht meist nur einen Bruchteil der Kosten nach sich, die beispielsweise bei Einschaltung eines Umzugsunternehmens oder Nutzung eines Selfstorages anfallen. Insbesondere in Großstädten findet sich ein Lagerangebot häufig in unmittelbarer Nähe. Ein kleines Manko ist, dass fast ausnahmslos der Zugang rechtzeitig vorher vereinbart werden muss. Die zahlreichen Vorteile wiegen es jedoch auf:
· kostengünstig
· oftmals fußläufig erreichbar
· flexibles Platzangebot
· große Auswahl an Lagerräumen
· individuelle Vereinbarungsmöglichkeiten über Laufzeit und Kündigungsfrist
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Die Einlagerung in einer Privatgarage zählt zu den günstigsten Varianten.
Freundes- oder Verwandtenkreis
Gute Freunde oder nahestehende Verwandte bieten manchmal sehr schnell ihre Hilfe an. Sie besitzen eine große Garage, einen geräumigen Keller oder wenig genutzte Räume in ihrem Haus, warum also nicht? Nur selten wird eine Bezahlung verlangt – somit hat diese Alternative gegenüber allen anderen vorbezeichneten Lagermöglichkeiten in finanzieller Hinsicht die Nase vorn. Es empfiehlt sich jedoch, das nette Hilfsangebot nur in zwei Fällen anzunehmen: Entweder wenn es sich um eine kurze Lagerdauer handelt oder wenn der angebotene Platz garantiert nicht in nächster Zukunft selbst von den Eigentümern benötigt wird. Erfahrungsgemäß kommt es bei derartigen Vereinbarungen mit Freunden oder Verwandten häufig zu Streitereien im Laufe der Zeit. Ein strapaziertes Verhältnis ist die negative Folge.
Tipps für die Auswahl eines Lagerraumes
Grundsätzlich sollte man daran denken, dass eventuell ab und an etwas vom Umzugsgut dringend benötigt wird. Deshalb ist es vor allem wichtig, eine Lagermöglichkeit in der Nähe auszuwählen. Bestenfalls ist sie mit einem Fahrzeug gut erreichbar. Geld einsparen lässt sich, wenn die Größe des Raumes oder der Box explizit auf die Menge der Gegenstände ausgerichtet ist. Wer am Ende noch Lagerkapazitäten frei hat, zahlt diese unnötig mit. Der Abschluss eines Mietvertrages gibt beiden Seiten Sicherheit. Erfolgen gesonderte Absprachen, nimmt man diese am besten ebenfalls mit auf. Auch eine vorherige Überprüfung des Lagers ist empfehlenswert. Das Augenmerk sollte auf Sauberkeit, Trockenheit, Geruchsneutralität und einer guten Beleuchtung liegen. Je nach Jahreszeit und Einlagerungsgut kann auch eine Klimatisierung bzw. Beheizung von Vorteil sein.