Frage: wir planen unser Haus BJ 1959 mit 26'iger Wände in kürze zu isolieren. Die Fenster wurden vor dem Einzug schon erneuert. Ich höre nun immer wieder von Leuten die nachträglich isolieren, dass die Raumluft danach sehr schlcht wäre. Ist es möglich nachträglich von aussen - also zwischen Isolierung und alter Aussenwand ein zentrales Lüftungsystem anzubringen (Zu- und Abluft). Die Idee wäre die Rohre von aussen (unter der Isolierung) in den Keller zu führen und zurück.
Vielen Dank für eine kurze Antwort
Antwort: Wenn nach einem Fensteraustausch und einem Anbringen einer Dämmung die Raumluft schlechter wird, dann liegt das nicht primär an Dämmung und neuen Fenstern, sondern daran, dass die Nutzer ihr Lüftungsverhalten nicht den veränderten Bedingungen anpassen.
Während vorher durch Fugen ein permanenter Luftaustausch mit Abtransport von Feuchtigkeit, aber auch ebenso permanentem Energieverlust, stattfand, ist dies danach unterbunden. Die trotzdem anfallende Feuchtigkeit muss aber weiterhin abtransportiert werden, was nur durch richtiges und ausreichendes Lüften stattfinden kann. Ansonsten verschlechtert sich die Qualität der Raumluft in der Tat gravierend und Sie müssen mit feuchten Wänden und Schimmelbefall rechnen.
Den Abtransport der Feuchtigkeit können Sie durch manuelles Lüften oder durch ein Lüftungssystem bewerkstelligen.
Die Lüftungsrohre eines solchen können Sie schon in der Fassadenebene führen, allerdings nicht zwischen Dämmung und Außenwand. Dann hätten Sie ja eine Luftschicht zwischen Wand und Dämmung.
Die Rohre sollten sich vielmehr auf der Wand, aber innerhalb der Dämmschicht befinden und immer noch von einigen cm Dämmung überdeckt sein, um Tauwasserbildung zu vermeiden.
Bei der Dimensionierung und Auswahl der Lüftungskanäle hilft Ihnen Ihr Anlagenbauer weiter, ebenso bei der Frage, mit wieviel Dämmung diese überdeckt sein müssen.