Frage: Wir möchten eine bestehende Scheune abbauen (mein Mann ist Inhaber einer kleinen Baufirma) und diese auf unserem Grundstück als Wohnhaus wiederaufbauen (Fachwerkbau). Das Haus ist ebenerdig und hat eine Fläche von ca. 130m². Mit welchen Planungskosten (für Statik usw.) müssen wir etwa rechnen?
Antwort: Das kann ich Ihnen so pauschal nicht sagen. Es hängt von den Kosten für das Bauwerk ab.
Der Statiker, wie auch der Architekt, berechnet sein Honorar nach den Vorgaben der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI).
Diese erhalten Sie zusammen in einem Band mit der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) als Taschenbuch im Buchhandel für ca. 10€.
In der HOAI finden Sie die Angaben für die Honorarermittlung der einzelnen Ingenieure. Die für den Statiker unter Teil VIII. Leistungen bei der Tragwerksplanung.
Bei allen Ingenieuren werden zunächst die Grundlagen erklärt, also welche Baukosten zu welchem Prozentsatz für das Honorar anrechenbar sind.
Anschließend werden die Honorarzonen beschrieben, in die Bauwerke je nach Schwierigkeit der Planungsaufgabe eingeteilt werden, sowie die Leistungsphasen und die in diesen zu erbringenden Planungsleistungen.
In den Honorartafeln lässt sich nun das Honorar je nach anrechenbaren Kosten und Honorarzone ablesen. Diese Summen gelten für den Fall, dass der Planer sämtliche Leistungsphasen erbracht hat. Wurden nur einzelne Leistungsphasen bearbeitet, beträgt das Honorar für jede Leistungsphase einen bestimmten Prozentsatz dieser Summe. Welcher Prozentsatz für welche Leistungsphase gilt, steht in einer Tabelle bei der Beschreibung der Leistungsphasen.
Hört sich kompliziert an, ist es auch ein bisschen.
Sie sehen, dass pauschale Angaben nicht möglich sind. Die Honorare werden genau berechnet, je nach Bauwerk und Bauwerkskosten.
Besorgen Sie sich doch die HOAI und schmökern mal etwas darin. Wenn man sich etwas damit beschäftigt, ist es auch nicht mehr so kompliziert. Sie müssen das Honorar danach ja auch nicht auf den Cent genau selbst berechnen können, aber vielleicht erhalten Sie dadurch ein Gefühl für die Honorarkosten, die auf Sie zukommen.