Die einfache und gleichzeitig so geniale Idee der platzsparenden Schiebetüren ist von Kleiderschranksystemen seit Jahren in gut geplanten Räumen bekannt. Gerade kleine Zimmer profitieren sehr von den Türen, die keinerlei Schwungraum einnehmen, wobei Platz verloren geht. Schiebesysteme gibt es jedoch längst nicht mehr nur am Schlafzimmerschrank, sondern mittlerweile auch auf dem Weg auf die Terrasse oder den Balkon.
Doch bevor beim Hausbau Türen dieser Art geplant werden, sollten einige Punkte beleuchtet werden. Welche Räume eignen sich für diese Systeme, mit welchen Materialien sind diese Türen und auch Fenster gut umsetzbar und welche technischen Daten sind zu beachten? Die häufigsten Fragen, die in der Detailplanung oft mit einem Architekten besprochen werden, werden im folgenden Beitrag beantwortet.
Abbildung 1: Schiebetüren in verschiedensten Varianten können auch Raumtrenner mit Charme sein oder ein Highlight im Wohnraum. Die Technik dahinter ist ähnlich wie bei einem Balkonfenster.
Welcher Raum ist für ein Schiebesystem geeignet?
Die Liste der verschiedenen Schiebesystemarten wird immer länger. Demzufolge werden die Einsatzmöglichkeiten auch größer. Fensterprofis, also Hersteller wie beispielsweise Aluprof, haben sich beispielsweise auf Schiebesysteme an Balkon- und Terrassentüren spezialisiert. Sie liefern die passende Technik, wenn ein Wechsel der Fenster ansteht und dieser mit einem Umbau auf ein Schiebesystem einhergeht.
Grundsätzlich kann ein Schiebesystem auf verschiedenste Art und Weise eingesetzt werden. Egal ob als Raumtrenner oder als platzsparende Türe, beispielsweise wenn Küche und Wohn-Essbereich schick voneinander getrennt werden sollen. Aber auch als große Fenstertür für Balkon oder Terrasse ist ein Schiebesystem ein absolutes Highlight. Der aktuelle Trend geht in Richtung Loft-Schiebetüren. Bei dieser Art können gerade große Räume leicht unterteilt werden ohne dabei einen großen Platzverlust in Kauf nehmen zu müssen.
Türen können aus Materialien wie Glas, Holz oder auch Stahl bestehen. Sie werden meist über spezielle Rollensysteme eingebaut. So könnte schon bald ein altes Scheunentor umgenutzt werden und in ein raumloses Loft Struktur bringen. Wer seine Türe optisch verstecken möchte, kann diese direkt in die Wand einbauen. Der Vorteil: Der Stellplatz für Regale oder andere Möbel geht nicht verloren.
Das richtige Material für das passende Schiebesystem finden
Unlängst sind ganz verschiedene Materialen im Fenster- oder Türenbau angekommen. Die Liste reicht von Aluminiumfenstern und -türen bis zu Holz-Aluminium- oder Kunststoff-Aluminium-Materialkombinationen, die als Fenster oder Türe verbaut werden. Der Markt gibt so einiges her und richtet sich hier weitestgehend nach den Vorlieben des Auftraggebers. Meist soll sich das verwendete Material in das Gesamtkonstrukt des Gebäudes mit einfügen und so wird an bereits verwendetes Material angelehnt. Hier noch einmal die Vorzüge der verschiedenen Materialien aufgeführt:
- Aluminium
Das Material ist sehr leicht und stabil. Gerade große Rahmen können sehr gut und formstabil aus Aluminium hergestellt werden. In den letzten Jahren haben sich Aluminium-Rahmen für Fenster sehr stark weiterentwickelt, weshalb ein Vorurteil der weniger guten Dämmbarkeit nicht mehr zutreffend ist. Von Vorteil ist auch, dass es im Gegenteil zu Holz nicht immer wieder lackiert werden muss und somit keinerlei Pflegeaufwand mit sich bringt. Ebenfalls gut zu wissen: Gerade bei großen Balkon- oder Terrassentüren bietet Aluminium einen guten Schutz gegen Einbrecher.
- Holz
Holz ist und bleibt durch seine Natürlichkeit ein sehr hochwertiges Material. Auch in punkto Nachhaltigkeit liegt Holz ganz oben. Als nachwachsender Rohstoff müssen nicht zusätzlich Energie und anderweitige Rohstoffe aufgebracht werden, um Holz herzustellen. Holz ist sehr formstabil und reagiert kaum auf Temperaturveränderungen. Holz bildet eine sehr effektive Wärmebrücke, was die Kondenswasserbildung deutlich reduziert.
- Kunststoff
Kunststoff ist in punkto Preis der Favorit bei vielen Bauherren. Kunststofffenster sind im Vergleich zu den beiden anderen Materialarten am günstigsten. Mit gut 40 Jahren Lebensdauer ist das Preis-Leistungs-Verhältnis hier ausschlaggebend. Ein häufig genannter Faktor ist der Zeitaufwand: Da Kunststofffenster nicht gestrichen werden müssen, machen sie keine Arbeit und bieten eine sehr gute Wärmeisolierung. Leider könnten diese sich bei zu starker Wärmeeinwirkung ausbleichen oder die Form verlieren.
Abbildung 2: Eine große Glasschiebetüre kann das komplette Raumklima verändern. Der Raum wird dadurch auch größer, heller und offener erscheinen.
Was von vornherein aus technischer Seite bedacht werden sollte
Rein mit Blick auf den geringeren Platzverbrauch würde es sich anbieten, von vornherein nur Schiebetüren und Fenster zu verbauen, das diese ja in vielen Punkten Vorteile bieten. Dennoch muss zunächst geprüft werden, ob es das passende Schienensystem für den Raum gibt. Bei Fenster- und Türsystemen spielt die Wärmedämmung eine Rolle sowie Optik und Einbruchschutz.
Praxistipp: Zu bedenken ist von vornherein, wie die Türe verlaufen soll. Das Spektrum ist groß und reicht von sichtbaren Rollen über Schienen bis hin zur Bauvariante, die versteckt in die Wand führt. Hier müssen Aufwand und verfügbares Budget bedacht werden.
Ein wichtiger Aspekt ist heute mehr denn je die Energieeffizenz. In der kurzen Zeit, die zum Öffnen und auch Schließen benötigt wird, lässt sich zwar kaum etwas einsparen. Allerdings gibt es unterschiedliche Bauvarianten, wobei Modelle mit Wärmedämmung in der Praxis besonders gut ankommen und für möglichst wenig Energieverluste sorgen. Grundsätzlich sollte bei den Fenstern mit einer Mehrfachverglasung und Gummidichtungen gearbeitet, um das Entgleiten der Wärme stark nach unten zu reduzieren. Übrigens ist eine Wärmeisolierung auch im Sommer von Vorteil: Was im Winter das Verhindern des Wärmeverlustes ist, ist im Sommer ein gezieltes Herunterkühlen. Ein dichtes Schiebesystem hält nämlich auch die heiße Luft draußen.
Mit stilvollen und funktionalen Schiebesystemen können nicht nur Platz und Energie gespart, Licht zugewonnen und das Ein- und Ausgehen erleichtert werden. Auch der Wohnraum und die Optik des Hauses lassen sich so aufwerten. Besonders elegant wirkt ein schmales Profil. Auch ob es sich um eine Schiebe- oder Falttür handelt, verändert die Optik des Raumes.
Abbildung 3: Ein passendes Schiebesystem für Balkon- oder Terrassenfenster sollte im besten Fall mit einer RC2-Einbruchhemmung gesichert sein.
Abbildung 1: Pixabay © shannonrphillipps (CCO Public Domain)
Abbildung 2: Pixabay © Muntzir (CCO Public Domain)
Abbildung 3: Pixabay ©Engin_Akyurt (CCO Public Domain)