Der Bauhaus-Stil ist eine der größten Stilrichtungen im Bereich der Architektur. Einst durch Walter Gropius ins Leben gerufen, erfreut sich der Bauhaus-Stil heute einer großen Beliebtheit, denn trotz seiner recht strengen Vorgaben ermöglicht er kreative und vielseitige Einrichtungsmöglichkeiten. Wer das eigene Haus im Sinne der Bauhaus-Ära umgestalten möchte, sollte sich zunächst mit den Grundsätzen dieser Stilrichtung auseinandersetzen. So gibt es hier einige Dinge, die keineswegs zu finden sein sollten und wieder andere, die den Bauhaus-Stil fördern und den Innenräumen eine klassisch-moderne Atmosphäre verleihen.
Die Farben des Bauhaus-Stils
Ein Vorurteil hinsichtlich des Bauhaus-Stils hält sich hartnäckig. So heißt es häufig, diese Stilrichtung sei ungemütlich und wenig einladend. Wer sich jedoch mit den Farben des Bauhausstils und ihrer Psychologie auseinandersetzt, wird schnell das Gegenteil feststellen. So werden bei der Inneneinrichtung mit dieser Stilrichtung tatsächlich wenige Farben eingesetzt, diese jedoch können einen Raum beleben und ihm die unterschiedlichsten Wohngefühle angedeihen lassen. Die klassischen Farben im Bauhaus-Stil sind Rot, Blau und Gelb, wobei auch Weiß, Grau und Schwarz gerne gesehen sind. Der Vorteil dieser Farben ist ihre Klarheit, denn die bunten Töne entstehen nicht etwa durch die Mischung verschiedener Primärfarben, sondern existieren schon im klassischen Farbkreis ganz für sich. So ist der Bauhaus-Stil vor allem ein Stil der klaren und unmissverständlichen Farben. Bei der Einrichtung sollte dieser Aspekt unbedingt beachtet werden. So können Wände durchaus farbig gestaltet werden, denn immer nur klares Weiß lässt Innenräume schnell kühl und unpersönlich wirken. Als vorteilhaft erweist sich das Streichen einzelner Wände in einer Primärfarbe. Auch grafische Muster an den Wänden unterstreichen die Einrichtung im Bauhaus-Stil. Mit etwas Geschick und den passenden Schablonen können die Wände mit Pinsel und Farbe frei gestaltet werden. Damit geometrische Formen jedoch makellos wirken, sollte beim Streichen der Wände sehr sorgfältig vorgegangen werden. Wer sich diesen Schritt weniger zutraut, kann auf Tapeten zurückgreifen, die grafische Muster und klare Farben zeigen.
Klassisches Beton-Grau ist auch im Bauhaus-Stil beliebt. (Quelle: MAKY_OREL(CC0-Lizenz)/ pixabay.com)
Ein weiteres Element bei der Einrichtung im Bauhaus-Stil ist nackter Beton. Da es bei der Entstehung dieser Stilrichtung vor allem um die Schönheit ging, die auch in der Industrie zu finden ist, sind Wände und auch Böden aus grauem Beton ein stilvoller Blickfang. Hier gibt es spezielle Massen oder auch Tapeten, die auf die Wände aufgebracht werden können.
Die richtigen Bauhausmöbel auswählen
Wie ein echtes „Bauhaus“ von außen wirkt, ist den meisten Bauherren klar:
„Strenge, kubische Formen, ein Flachdach und schnörkellose Grundrisse zeichnen moderne Bauhaus-Architektur aus. Fast immer sind solche Häuser weiß. Ebenfalls typisch sind große Glasflächen, was solche Gebäude auch innen sehr hell und lichtdurchflutet macht.“ (Quelle:http://www.bauen.de/ratgeber/hausbau/bauweise/architektenhaus/artikel/artikel/hausbau-bauhausstil.html)
Dass ähnliche Grundsätze jedoch auch für die Möbel gelten, ist weitestgehend unbekannt. Echte Bauhausmöbel verzichten daher auf unnötige Schnörkel und ausladende Formen, denn diese lenken von der eigentlichen Funktion des Möbelstücks ab. Wer sein Haus im Bauhaus-Stil umgestalten möchte, braucht nur wenige Möbel, denn bei dieser Stilrichtung kommt es nicht auf eine riesige Fülle an. Viel wichtiger ist die Gestaltung von klaren und strukturierten Innenräumen, in denen es zum Leben an nichts fehlt. Tische, Stühle, Sofas und Dekorationsgegenstände im Bauhausstil folgen einer klaren Linienführung und sind aus einer recht begrenzten Materialauswahl gefertigt. So finden Interessierte Stühle ganz aus Kunststoff und Tische mit Kunststoffplatte, die auf geometrisch angeordneten Holzbeinen liegt.
Kleine Sitzgruppen mit Beistelltisch wirken als Blickfang. (Quelle: Unsplash CC0-Lizenz)/ pixabay.com)
Dass die bereits erwähnten Farben auch bei Bauhausmöbeln eine Rolle spielen, ist wichtig, denn nur so erhält die Einrichtung einen abwechslungsreichen und individuellen Charakter. Für die Einrichtung eines Wohnzimmers im Bauhaus-Stil braucht es nebst Sofa und Sesseln auch einen funktionalen Couchtisch und ein klassisches Sideboard. Wer sich diese Möbel in Form von Originalen kaufen möchte, erhält zwar mit jedem Stück einen kleinen Teil Architekturgeschichte, muss allerdings viel Geld investieren. Eine kostengünstige Variante sind Replika-Möbel im Bauhaus-Stil, die an die berühmten Klassiker großer Designer angelehnt sind. Mit ihnen lassen sich alle Räume eines Hauses stilvoll und budgetfreundlich einrichten, ohne dass der Sinn des Bauhaus-Stils verloren geht.
Formen des Bauhaus-Stils
Schon der Kauf stilvoller Bauhaus-Möbel bringt eine Wohnung diesem beliebten Stil einen großen Schritt näher. Damit die Umgestaltung jedoch auch bis ins kleinste Detail authentisch wirkt, spielen die klassischen Formen des Bauhaus-Stils ebenfalls eine Rolle. Hier dreht sich im Grunde alles um die gewöhnlichen Formen der Geometrie. Vom Dreieck über Quadrate bis hin zu Rechtecken und Linien erschaffen diese klaren Formen eine sehr dezente Struktur. Nicht nur an den Wänden und im Bereich der Möbel können Wohnungs- und Hausbesitzer sich diesen Grundsatz zu Nutze machen. Auch Teppiche mit grafischen Details und Wandbilder von Malern aus der Bauhaus-Ära sind gute Möglichkeiten, der Einrichtung einen persönlichen Touch zu geben. Schon kleinste Details wie Bilderrahmen, Vasen oder auch Buchständer und Beistelltische sollten so an den bestehenden Stil angepasst werden, sodass sie ihn entsprechend aufgreifen. Doch auch hier gilt weiterhin, dass Sparsamkeit bei der Umgestaltung einer der wichtigsten Aspekte ist. So sollten wenige, dafür jedoch passende Dekorationsgegenstände ausgewählt werden. Durch diese bedachte Auswahl wird der Blick auf jedes Detail gelenkt, ohne dass eine überladene Atmosphäre entsteht.
Fenster sollten im Bauhaus-Stil möglichst frei bleiben. (Quelle: Unsplash (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)
Die Zuhilfenahme großer Fensterflächen hilft ebenfalls bei der Umgestaltung im Bauhaus-Stil. Da Fenster in der Regel von sich aus eine grafische Form haben, darf diese bei der Gestaltung von Wohnräumen gerne aufgegriffen werden. In Wohnungen, die nicht über solche Fensterflächen verfügen, sollten die hellen Plätze bewusst betont werden. Dies gelingt durch den Verzicht auf allzu dicke Vorhänge mit wilder Musterung. So kann das Licht ungehindert in den Raum fallen. Wer über große Fensterflächen verfügt, sollte ähnlich verfahren. Besser als eine überschwängliche Dekoration der Fenster ist es, beispielsweise einen schönen Sessel freistehend vor einem bodentiefen Fenster zu platzieren. In Kombination mit einer Stehlampe im Industrie-Stil und einem kleinen Beistelltisch entsteht so eine kleine Wohlfühl-Oase, die auch ungenutzt eine besondere Wirkung hat. Zur Inspiration: Das Kunstmagazin art hat gerade ein schönes Feature zum Thema 90 Jahre Bauhaus veröffentlicht.
Umgestaltung im Bauhaus-Stil zusammengefasst
Zur vereinfachten Übersicht finden Interessierte hier eine Auflistung der wichtigsten Details, die bei der Umgestaltung der Wohnräume im Bauhaus-Stil beachtet werden sollten. Wer diese Punkte berücksichtigt, kann die eigene Wohnung im Handumdrehen in eine Bauhaus-Oase verwandeln.
- Wenige Möbel, dafür solche mit guter Wirkung und Funktionalität
- Klare Farben wie Rot, Blau, Gelb, Grau, Weiß und Schwarz
- Dekoration ebenfalls an den Bauhaus-Stil angelehnt
- Wände in Betonoptik
- Fenster möglichst frei und unverbaut
- Geometrische Formen bei Möbeln und Wandbildern