Frage: erstmals möchte ich Ihnen für die tolle Internetseite gratulieren. Ich hab mit Begeisterung die Themen verschlungen.
Hier nun meine Frage:
Ich besitze ein kleines Mehrfamilienhaus aus dem Jahre 1988 mit insgesamt drei Stahlbetonbalkonen (Durchlaufträger) und plane die Anbringung eines WDVS.
Aufrgund der vorhandenen niedrigen Aufbauhöhe sowie der noch absolut intakten Fliesenbelages kann ich eigentlich den Balkon von der Bealgsseite her nicht dämmmen. Ein Abbruch kommt wahrscheinlich aufgrund des statischen Systemes ebenfalls nicht in Betracht und stellt sowohl für die Vermietbarkeit sowie aus wirtschaftlicher Sicht einen Nachteil dar.
Da ich aber im gesamten Haus eine Fußbodenheizung verlegt habe, sollte dies sich doch auch positiv für die, nach Anbringung des WDVS, im Bereich der Balkonplatte noch verstärkenden Wärmabrücke auswirken. Durch die im unmittelbaren kritischen Eckbereich der einbindenden Balkonplatte / Außenwand verbaute Fußbodenheizung kann ich doch hier "gezielt Gegenheizen" um einer Schimmelbildung in diesem Bereich entgegen zu wirken. Oder liege ich mit meiner Theorie hier falsch ?!
Für eine schnelle Antwort wäre ich Ihnen dankbar
Antwort: Tut mir leid. Schnelle Antworten sind zur Zeit einfach nicht drin. Hoffe, die Antwort hilft trotzdem noch weiter.
Ihre Theorie mit dem "Gegenheizen" ist doch etwas gewagt.
Sie haben die Fußbodenheizung ja wohl in einem Estrich verlegt, der auf einer Wärmedämmung und einer Trittschalldämmung liegt. Somit sollte ja gewährleistet sein, dass die Betondecke eben nicht unnötig erwärmt wird, sondern die Wärme dort bleibt, wo sie sein soll. Nämlich in der Wohnung, zu der die Heizung gehört. Alles andere macht ja auch wenig Sinn.
Bei ausreichender Dämmung im Fußbodenaufbau und anschließender Außendämmung der Wände wird das Problem mit der Wärmebrücke und der Schimmelbildung auch weniger im Fußbodenbereich auftreten. Vielmehr bekommen Sie die Probleme an den Decken. Dort haben Sie an den Ecken zur Außenwand die Wärmebrücke und wahrscheinlich dann auch den Schimmel.
Da können Sie aber nicht "Gegenheizen". Es hilft nur die Dämmung der Balkonplatte. Wenn der Rahmen der Balkontüren hier im Wege steht, müssten Sie über deren Austausch nachdenken. Allerdings sollten Sie sich, wenn Sie das Haus energetisch sanieren wollen, ohnehin Gedanken über einen Fensteraustausch machen, bevor Sie das WDVS anbringen. Wenn Sie das WDVS jetzt anbringen lassen inkl. der ganzen Fensteranschlüsse und die Fenster erst in ein paar Jahren austauschen, dann müssen Sie da wieder ran.