Frage: ich habe gerade ein Angebot über ein Haus (BJ 2006) in Holzständerbauweise erhalten, welches ich sehr interessant finde.
Allerdings fiel mir bei näherer Prüfung der Aufbau der Wand auf: An der Außenseite des dreischichtigen Aufbaus befindet sich eine Gipskartonplatte. (genauer Aufbau von innen nach außen: 12,5 mm Gipsfaserplatte, 60 mm Holzständerwerk mit Mineralwolldämmung im Gefach, 12 mm "Naturwerkstoffplatte", 80 mm Holzständerwerk mit Mineralwolldämmung im Gefach, 12,5 mm Gipsfaserplatte, 0,5 mm diffusionsoffenes Gewebe, 60 mm Steinwolldämmplatte, 40 mm Hinterlüftung, 115 mm Vormauerwerk.)
Nun sagte mir ein Energieberater, dass dies nicht so sein dürfe, sondern die äußerste Platte eine OSB-Platte o. ä sein müsse, da die äußerste Gipsfaserplatte zu feuchtigkeitsanfällig sei. Ist dem bei o. g. Wandaufbau wirklich so oder kann ich in dieser Beziehung das Haus guten Gewissens erwerben?
Vielen Dank für Ihre Mühe.
Antwort: Was um Alles in der Welt ist denn eine „Naturwerkstoffplatte“?
Und was ist das für ein zusammengestückelter Wandaufbau?
Um Feuchteschäden bei der äußeren Gipsfaserplatte würde ich mir weniger Gedanken machen, da außerhalb ja noch Fassadenbahn, zusätzliche Dämmung etc. liegen sollen. Aber was tut sie da? Eine OSB-Platte, wie sie Ihnen Ihr Energieberater empfohlen hat, hat auf der Außenseite auch nichts verloren, da sie, entsprechend verklebt, auch als Dampfbremse durchgeht.
Die Fassadenbahn wiederum gehört außerhalb der äußersten Dämmung verlegt und nicht mitten im Wandaufbau.
Die Dämmstärke insgesamt an sich ist in Ordnung, die Logik des Wandaufbaus erschließt sich mir aber in keinster Weise.
Wenn aber die äußere Steinwolledämmung feuchtigkeitsabweisend bzw. -unempfindlich ist, dann sehe ich auch keine gravierenden Mängel bei diesem Aufbau.
Somit, sofern das Haus wirklich so toll ist, könnten Sie den Schritt schon tun. Genauer informieren bei der ausführenden Firma und sich von dieser den Wandaufbau erläutern lassen dürfen Sie aber natürlich trotzdem gerne.