Frage: an unserem Schwörerhaus wurden nachträglich grössere Dachfenster eingesetzt. Dazu wurde auf einer Dachseite die Windrispe unterbrochen. Der Dachdecker meinte nur, daß das Dach nicht gleich umfallen würde. Trotzdem mache ich mir Gedanken darüber. Ist es nicht Sinnvoll möglichst nah über und/oder unter dem Fenster die zwei angrenzenden Sparren wieder schräg zu verbinden?

Antwort: Das Dach wird sicher nicht gleich umfallen, die Windrispe hat aber durch die Unterbrechung einen guten Teil Ihrer Wirksamkeit verloren. Das können Sie auch nicht dadurch ausgleichen, dass Sie ein Ersatzstück über- oder unterhalb des Dachfensters einsetzen.

Eine Windrispe muss an Pfette und Schwelle befestigt und dazwischen gut gespannt sein. Nur dadurch stabilisiert sie die Sparren, an die sie ebenfalls genagelt wird. Wird sie unterbrochen, dann besteht die Verbindung zwischen Pfette und Sparren nicht mehr.

Allerdings sind sehr viele Windrispenbänder sehr schlampig angebracht, so dass sie nicht ausreichend gespannt sind und durchhängen. Die Häuser stehen aber immer noch.

Für eine Aussteifung des Dachstuhls ist eine Schalung aus Holzwerkstoffplatten mit umlaufend Nut und Feder oder eine Diagonalschalung aus Brettern viel besser geeignet. Da können Sie auch mal eine Öffnung reinschneiden, ohne dass die Aussteifungswirkung verlorengeht.

Allerdings ist so eine Schalung natürlich um einiges teurer als ein Windrispenband. Deshalb wird meist auf dieses zurückgegriffen.

Wenn Sie nicht das Dach abdecken wollen, um eine neue, durchgehende Windrispe anbringen zu können, was ich bezweifle, dann müssen Sie wohl mit der Unterbrechung leben. Im Normalfall sollte das auch keine Probleme bereiten. Beschwören kann ich´s natürlich nicht. Ober- und/oder unterhalb des Fensters eine Ergänzung anzubringen wird sicher nicht schaden, den Nutzen beziffern kann ich aber nicht. Es sorgt aber wahrscheinlich wenigstens für ein gutes Gefühl.