Frage: Wir haben einen Bungalow Bj. 1978 in Ireland gekauft. Es ist ziemlich muffig in den nordseitigen Räumen. Die Wandkonstruktion ist außen 100mm breite Fertigbetonsteine, dann 100mm Abstand zur Holzfachwerkwand. Die Außenseite des HF-Wand ist mit Dachpappe "gesperrt". Die Isolierung zw. den Balken ist stark erneuerungsbedürftig. Wir wollen nun die Gipskartonplatten ausbauen, und die Fachwerkwände isolieren. Wie schützen wir nun die Holzbalken (auf denen das Nagelbinderdach lastet) und die neue Isolierung vor weiterer Feuchte?
Antwort: Das Problem ist, dass die von innen ausdiffundierende Feuchtigkeit nicht abgeführt wird. Die auf der Außenseite des Fachwerks angebrachte Pappe ist nicht diffusionsoffen, zudem besteht durch die Außenschale aus Fertigbetonsteinen auch keine Hinterlüftung.
An der Außenschale können Sie nichts ändern, eine Hinterlüftung daher nicht herstellen. Aber selbst wenn Sie dies könnten, sollte Ihre erste Maßnahme nach Öffnen der Wand und Entfernen der alten Dämmung sein, die Dachpappe zu beseitigen. Ersetzen Sie sie dann anschließend durch eine diffusionsoffene Fassadenbahn. Diese bringen Sie innerhalb der Fachwerkgefache durch Umschlagen und Antackern am Holz an und verkleben sie dann mit dem Holz. Am besten mit geeignetem Kartuschenkleber, dieser haftet auch auf staubigen Untergründen, anders als Klebebänder.
Anschließend dämmen Sie die Gefache voll, bringen eine absolut dicht verlegte Dampfsperre an und beplanken die Wand neu.
Je nach Stärke des vorhandenen Fachwerks könnten Sie dieses auch vorher noch durch Aufschrauben von Kanthölzern verstärken, um auf eine vernünftige Dämmstärke von z.B. 16cm zu kommen.
Wichtig ist auf jeden Fall der Ausbau der diffusionsdichten Dachpappe, der Einbau der diffusionsoffenen Fassaden- oder Unterspannbahn und die fachgerechte Verlegung der Dampfsperre, damit Sie nicht in wenigen Jahren wieder vor demselben Problem stehen.